Also, Freitag war ich nach der Arbeit wie geplant Tiger-Style auf der Driving Ranch - das erste mal mit eigenen Schlaegern - und danach im Neway, DER angesagtesten Karaoke-Bar der Gegend. Golfen war wirklich sehr spassig, koennte mich dran gewohnen, Karaoke on the other hand war... nun ja... uhm, anders? Ich versuche das mal so zu beschreiben: Hat schon mal jemand „Alice im Wunderland“ gesehen?? Sehr gut, und jetzt stelle man sich das Ganze bitte auf chinesisch vor. Noch Fragen?!
Urspruenglich hatte ich mit einer verrauchten Bar mit Buehne, Mikro und zu vielen besoffenen Englaendern gerechnet, so wie in Australien. Stattdessen fand ich mich in einem langen, hell erleuchteten Korridor mit beidseitig abzweigenden Gaengen und jeder Menge Tueren wieder. Willkommen in der Matrix!! Nachdem ich einige Minuten planlos durch die Masse umherwimmelnder Asiaten geiirt bin, traf ich in der Buffet Area im unteren der beiden Geschosse endlich auf einen Arbeitskollegen, der mich zur richtigen der unzaehligen Tueren geleitete. Tor 3 fuehrte in einen kleinen, dunklen, im Lounge-Style eingerichteten Raum mit Ledercouch, Grossbild-Fernseher und ein paar Mikros. Meine drei Teamassistentinnen hatten es sich bereits gemuetlich gemacht und waren froehlich am traellern... Auf cantonese versteht sich!! Nach und nach kamen immer mehr Kollegen aus der Abteilung hinzu (es war die Farewell-Party eines Account-Managers, was ich allerdings erst spaeter erfuhr) und jeder der Anwesenden gab mal einen zum Besten - Selbst die heochsten Commercial Heads des Departments gaben sich die Ehre, ergo machten sich zum Affen... Im Endeffekt war ich drei Stunden lang gefangen in einem Raum mit 12 singenden Chinesen. Und leider waren alle bis auf eine der TAs komplett tonedeaf... Da bekommt man echt Instant-Ohrenkrebs!! Und dabei ist Karaoke hier so was wie Volkssport! Wie wuerden hier bloss die Qualifikationsrunden fuer China sucht den Superstar aussehen?? „Ok, nur die ersten 500 Millionen kommen weiter!“
Naja, trotz der schlechten Gesangsqualitaeten des Kollegiums habe ich den Abend ohne groessere Folgeschaeden ueberstanden und mich Samstag morgen voll motiviert zu einem Tag voller Sightseeing aus dem Bett gepellt. Den ersten Daempfer bekam ich dann postwendend bei der Fahrt in Richtung Downtown KL, da ich mal wieder voller Optimismus, einer scheinbar neuen verhaengnisvollen Charaktereigenschaft von mir, den oeffentlichen Verkehrsmitteln noch eine Chance geben wollte. Hello again Bus No. 99... Geschlagene 1 ½ Stunden hat die Fahrt nach Chinatown gedauert! The Upside dieser Odyssey war, dass der Busfahrer ziemlich gut drauf war und die ganze Zeit Snoop Dogg ueber die Anlage lief. Fo’ Shizzle my Nizzle!! Downtown angekommen, ging es zuerst zu den Twin Towers (kurz wieder ins Gedaechtnis rufen, wo ich eigentlich bin) und im Anschluss auf den 421m hohen Menara KL, dem Pendant zum Fernsehspargel auf dem Alex. Leider war die Sicht am Samstag nicht ganz so toll, aber der Besuch auf dem Observation-Deck war trotzdem eine Erfahrung wert. Besonders den Fahrstuhl, der 250m in 20 Sekunden gutmacht, fand ich beeindruckend... Nach dem Menara KL standen einige chinesische und Hindu-Tempel auf dem Programm, die allerdings allesamt eher enttaeuschend waren. Natuerlich setzte gegen 14:30 der alltaegliche Platzregen ein und machte meinen weiteren Plaenen fuer den Tag einen gehoerigen Strich durch die Rechnung. Nachdem ich die Sinnflut teils lesend in einem Tempel abgwartet hatte, konnte ich nach zwei Stunden meinen Trip forsetzen und die waehrend der Britischen Koloniaherrschaft angelegten Lake Gardens besichtigen. Leider waren die Attraktionen wie der Taman Rama Rama (Butterfly-Park) oder die Orchid und Hibiscus Gardens aufgrund des Regens unbesuchbar und so musste ich meinen Sightseeing-Tag nach einer nur halb abgehakten To-Do-Liste beenden. Also das naechste Teksi geschnappt und ab zu Momme, kurz seine Dusche entweiht und zusammen zurueck nach Downtown in die Luna Bar im 33. Stock des Regency Hotels mit Blick auf Menara KL und die Towers. Nachdem wir mit Tobi und Thomas, zwei weiteren Interns aus Germanien, einige Drinks genossen haben und der Kellner mehrmals versucht hat, uns (bzw. mich) um das Wechselgeld zu betruegen, haben Mo und ich auf einen Sprung bei meinem franzoesischen Tauchkollegen-Paerchen von Perhentian vorbei geschaut. Irgendwann sind dann auch dort die ersten Gaeste auf der Couch eingeratzt und Mo und ich haben uns auf die Reise gemacht – Mo in Richtung Heimat und ich eigentlich in Richtung Velvet, um Tobi und Tommy wiederzutreffen... Waere da nicht dieser Club im ersten Stock der Jalan Ceylon gewesen, von dessen offenen Balkontueren feinste House-Musik meiner Aufmerksamkeit Besitz erweckte. Ich also rein in den Laden und zwei Stunden ueber einigen Gin-Tonics an der Bar haengengeblieben... Die Location hat mir wirklich sehr gut gefallen!! In naeherer Zukunft wird es mit Sicherheit einen eigenen Post zu diesem Thema geben ;)
Sonntag ging es dann nochmal in die City, diesmal in Begleitung eines weiteren Interns – Johannes, um die verbleibenden Punkte auf der Liste abzuhaken. Mit Erfolg, lediglich zwei Punkte sind noch offen. Die muessen allerdings noch ein wenig warten, denn dieses Wochenende geht es erstmal nach Singapore!!!
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