Public Transportation und Fussi
1. Donnerstag, der 24. August, ist von nun an in meinem Kalender offiziell als Martin-Klümper-Arschloch-Tag notiert. Als ich pünktlich um 17.30 das Büro verließ, um ausnahmsweise mal früh zu Hause zu sein und den Abend genießen zu können, fing es natürlich tierisch an zu schiffen. Mal wieder einer dieser typisch malaysischen Sinnflut-Gewitter-Schauer… Danke Murphy!! Ich also mit meinem extra am Vortag erstandenen Regenschirm in der Rechten frohen Mutes zur Busstation gestiefelt in der Annahme, dass ich mit dem kläglichen Knirps zu mindest so viel wie den Hauch einer Chance gegen das Unwetter haben würde. Montezuma hätte sich tot gelacht!! Das Wasser, das ich nicht von oben (dank des Windes auch von den Seiten) abbekommen habe, kam mir dank des heftigen Niederschlags in Form von Spritzwasser von unten entgegen. Der Unterstand der Bushaltestelle war bei meiner Ankunft natürlich auch schon so überfüllt, dass ich unter meinem super Schirm eine Warteposition einnehmen durfte. Und es wird noch besser… Auf Amirs Anraten hin, hab ich auf die Buslinie 99 gewartet, die sich wie sich später herausstellen sollte, auf dieser Route gar nicht verkehrt. Also hab ich in völliger Unwissenheit einen Bus der für mich relevanten Linie vorbeiziehen lassen. „Ein Bus, nicht so schlimm“ wird jetzt der ein oder andere denken. Aber, das malaysische Public Transportation System ist nicht nur ohnehin schon unvorhersehbar und ungenau, sondern reagiert zusätzlich auf Regen noch so wie die deutsche Bahn auf Schnee. Nachdem ich also nach einer halben Stunde Wartezeit den ersten 21C vorbeifahren ließ, dauerte es eine geschlagene Stunde, bis der nächste kam. Die Türen waren geöffnet, die Menschen hingen schon halb aus dem Fahrzeug und der Busfahrer winkte nur freundlich beim Vorbeifahren… Spitzenklasse!! Weitere 45 Minuten später kam dann endlich der nächste 21C – aller guten Dinge sind drei – in den ich noch so grade eben einsteigen konnte. Fast hätten auch hier die Türen nicht mehr geschlossen. Glatte drei Stunden nach Feierabend war ich dann auch endlich zu Hause. Ein Top-Tag würde ich sagen und ein Hoch auf das malaysische Bussystem!!
2. Spocht: Sonntag Abend war ich spontan mit Amir bei einem Fußball-Länderspiel im Shah-Alam-Stadium. Ich… beim Fußball… Genau! Es spielte Malaysia gegen Myanmar, ein heiß umfiebertes Spiel um die goldene Reisschüssel oder irgendsowas, da kochten die Gemüter!! Ich muss sagen, ein Match der TuS Rotenhof E-Jugend gegen den FT Eider hätte nicht viel weniger an Qualität und Spannung bieten können als das Spiel dieser beiden Nationalteams. Die holzen da komplett wie die letzten Bauern mit ’nem Kürbis auf ’nem Reisfeld!! Da wird der Ball einfach mal von ganz hinten planlos nach vorne in die Mitte gebolzt – Nichts mit Aufbau im Mittelfeld, Angriff über die Flügel oder Flanke vors Tor. Tante Käthe würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen!! Da muss man sich dann halt auch nicht wundern, wenn man Platz 128 der Weltrangliste besetzt. Aber gut, mitgefiebert wird trotzdem und die schlechte sportlerische Qualität beschert der Stimmung im Stadion auch keinen Abbruch… Nach 90 spannungsgeladenen Minuten lautete das Ergebnis dann 2:1 für Myanmar. Weiter üben Malaysia, vielleicht werdet ihr dann 2010 Weltmeister. Das war’s von mir - Zurück ins Studio!!
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Shah Alam Stadium
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Malaysia vs. Myanmar
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das Treffen der Giganten
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und der Beweis, dass
Vokuhila in Malaysia
noch voll im Trend liegt